Es gibt jede Menge verschiedene True Crime Podcasts und dennoch schwirrt gelegentlich in meinem Kopf die Idee herum, selber einen zu starten, der sich dann mit den psychischen Aspekten der Täter:innen beschäftigt.
Warum ich von einem Podcast in einer Buchrezension erzähle? Weil ich mich extrem mit dem Fall Katherine Knight beschäftigt habe und mir da dieses Buch entgegenkam. Die Idee von dem Podcast verfolge ich übrigens immer noch, mal sehen was daraus wird. Aber jetzt zum Buch und zum
Klappentext
Am 29. Februar 2000 erwirkte John Price eine einstweilige Verfügung gegen seine Freundin, Katherine Knight. Später an diesem Tag erzählte er seinen Kollegen, dass sie auf ihn eingestochen habe. Falls er jemals spurlos verschwinden sollte, habe Knight ihn getötet.
Als er am nächsten Tag nicht zur Arbeit erschien, wurde ein Kollege losgeschickt, um nach ihm zu sehen. Als er einen blutigen Handabdruck neben der Haustür entdeckte, verständigte er sofort die Polizei. Auf den schrecklichen Anblick, den sie vorfinden sollten, waren die Beamten nicht vorbereitet.
Price‘ Leiche saß auf einem Stuhl, die Beine übereinandergeschlagen und eine Flasche Limonade unter den Arm geklemmt. Er war enthauptet und gehäutet worden. Der „Hautanzug“ hing an einem Fleischerhaken im Wohnzimmer, sein Kopf wurde in der Küche in einem noch warmen Gemüseeintopf gefunden. Auf dem Esstisch standen zwei Teller, vor denen jeweils ein Schild mit den Namen von Price‘ Kindern stand.
Sie wollte ihn seinen Kindern servieren.
Die Kannibalin ist ein dramatischer und fesselnder Bericht über die erste Australierin, die zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde, ohne dass die Möglichkeit auf eine Entlassung bestand. Zudem hinterließ der Richter einen besonderen Vermerk, dass sie „niemals wieder freigelassen“ werden dürfe. Ryan Greens fesselnde Erzählung zieht seine Leser in das wahre Grauen hinein, das die Opfer durchleben mussten, und verfügt über alle Elemente eines klassischen Thrillers.
Achtung: Dieses Buch enthält anschauliche Berichte über Missbrauch und Gewalt. Wenn Sie besonders empfindlich auf dieses Material reagieren, sollten Sie dieses Buch möglicherweise nicht lesen.
Eigene Meinung
Ich mag True Crime und bin immer wieder fasziniert, zu was Menschen in der Lage sind. Ich weiß, dass ich mit dieser morbiden Faszination definitiv nicht alleine bin. Boomt doch der Markt mit allen möglichen True Crime Formaten. Bei vielen bin ich immer unschlüssig, was ich davon halten soll,wenn sich Laien als vermutliche Experten ausgeben und Verbrechen analysieren.
Das ist hier definitiv nicht der Fall. Zu keiner Zeit verfällt der Autor in irgendwelche Vermutungen oder Analysen.
Es ist eine schlichte, sachliche Nacherzählung der Ereignisse und des Lebens von Katherine Knight. Und das alleine reicht schon, um mehrere hundert Seiten zu füllen.
Während des Lesens hatte ich oftmals das Gefühl, wie eine Drohne über den Ereignissen zu schweben und alles aus der Ferne beobachten zu können. Völlig unaufgeregt folgt der Autor den Geschehnissen rund um Katherine Knight. Er stellt keine Vermutungen an oder versucht zu erklären, warum sie wie gehandelt hat.
Wer True Crime ohne Schnörkel mag, einfach nur mehr über die Geschichte einer Tat, das Leben des Täters und der Opfer erfahren will, ist hier richtig aufgehoben.
Der Autor hat mehrere Bücher dieser Art geschrieben und diese landen definitiv auf meinem SuB. Denn für mich ist es immer schwierig, wenn in Büchern über wahre Verbrechen weit ausgeholt wird, Vermutungen angestellt werden und die eigentliche Tat oder die Opfer in den Hintergrund geraten. Das ist hier definitiv nicht der Fall!
Das Buch ist einfach zu lesen, eine perfekte Lektüre für nur einen Abend.
Fakten
Titel: Die Kannibalin
Autor: Ryan Green
ISBN-13: 979-8388075703
Preis: Ebook 3,99 €
Hier erhältlich*: https://amzn.to/4jBU3WF
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